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Eindrücke vom Besuch der Universität Frankfurt

Am 10. Dezember 2013 besichtigen einige Schüler der damaligen E1 den Fachbereich Physik der Goethe-Universität Frankfurt. Wolf Aßmus, ein erfahrener Professor im Ruhestand, der dennoch in enger Zusammenarbeit mit dem jetzigen Lehrstuhlinhaber steht und Studenten auch weiterhin berät, führte uns durch das Tagesprogramm. Nach einer kurzen Vorstellung seinerseits stiegen wir direkt ein.

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Max Planck hatte sich 1874 gefragt, ob es sich denn lohne, Physik zu studieren. Er dachte, dass alles bereits erforscht sei. Doch immer wieder finden Physiker neue und erstaunliche Dinge heraus. Albert Einstein selbst gilt als einer der bedeutendsten Physiker aller Zeiten. Mit der Relativitätstheorie und weiteren Beiträgen, unter anderem zur Quantenphysik, veränderte er das physikalische Weltbild maßgeblich. Auch heutzutage gibt es noch ungeklärte Fragen in der Physik und es ist bei Weitem nicht alles erforscht. Der Fachbereich Physik der Goethe-Universität beschäftigt sich unter anderem mit einem ungeklärten Zusammenhang: Wie funktioniert der Magnetismus in Quasikristallen? Weitere fundamentale Fragen, mit denen sich die Physik beschäftigt, sind:

  • Wie ist die Welt entstanden? (Kosmologie)
  • Woraus besteht die Welt? (Bausteine der Welt)
  • Was hält die Welt im Innersten zusammen? (Kräfte, Bewegungsgesetze)
  • Wie baut sich die Komplexität der Welt auf?
  • Was sind Raum und Zeit?

Dies sind nur einige Beispiele, aber ich denke, viele von euch haben sich schon mal mit der Frage befasst, wie die Welt entstanden ist. Die Physik ist nicht (nur) das Fach, vor dem sich Schüler – nicht zuletzt wegen der Mathematik – fürchten. In der Physik geht es auch um Weltbilder und Philosophie und vieles mehr. Sie wird unterteilt in theoretische und experimentelle Physik, wobei es in der experimentellen Physik um Experimente, Entwicklung von Apparaten, Technik, Labor und Analyse geht und in der theoretischen Physik mehr Wert auf mathematische Prinzipien, Modellbildung und Überprüfungen der Experimentalphysik durch Zurückführung auf mathematische Grundlagentheorien gelegt wird.

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Vielleicht habt ihr oben die Frage gelesen, wie sich die Komplexität der Erde aufbaut und dachtet: Hm, was ist denn damit gemeint? Nun gut, ein paar Schlagwörter dafür wären Materie, Kristalle, Atome (Elektronen), Kernteilchen (Protonen p+, Neutronen n), Quarks oder Gluonen. Schätzungsweise jeder von euch hat mindestens einen, wahrscheinlich eher mehrere Begriffe schon gehört und kann auch etwas mit ihnen anfangen.

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Physik ist kompliziert, das will ich nicht bestreiten, jedoch ist sie sehr interessant ist und es lohnt sich, Zeit zu investieren. Abgesehen davon sind die Berufsaussichten in der Physik sehr gut, da man als Physiker vielseitig einsetzbar ist. 40% des Bruttoinlandproduktes von Deutschland beruht auf Quantenmechanik, die z.B. für Datenkommunikation, Medizin oder CD-Player benötigt wird. Die meisten Physiker sind in der Industrie tätig, wie z.B. in der Forschung oder in Banken, um das Geld möglichst fälschungssicher zu machen.

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Ist dein Interesse geweckt? Ich möchte dir sagen, was die Voraussetzungen zu einem Physikstudium sind und was du dabei im Groben lernen wirst. Nun gut, vor allem benötigst du Neugier: Interessieren dich die Antworten auf die oben genannten Fragen? Außerdem solltest du fleißig sein, da Physik ein arbeitsintensives Studium ist und abgesehen davon solltest du Technikinteresse, Spaß am Tüfteln und Basteln, Teamgeist, gute Englischkenntnisse und keine Angst vor Mathe mitbringen. In dem Studium lernst du analytisches Denken, selbstständiges Lösen komplexer Probleme, Technikverständnis und eignest dir außerdem noch IT-Kompetenzen an.

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Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass alle „Physik-Tage“, an denen ich teilgenommen habe, sehr interessant und aufschlussreich waren, nicht im Geringsten langweilig, und dass es auch eine Frage der Einstellung ist, wie man an das Fach herangeht. Bei den Physik-Tagen 2012 haben wir viel über erneuerbare Energien erfahren und 2013 haben wir an der Goethe-Universität viele eindrucksvolle Labore besichtigt, bei Versuchen mit Stickstoff zugesehen und eine Vorlesung besucht. Es war jedes Mal abwechslungsreich und spannend. Es lohnt sich, bleibt dran!

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Ronja Röhm, E2
[4/2014]