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Studienfahrt nach Barcelona

Die 5. Studienfahrt fand dieses Jahr vom 20. bis 23. Februar 2025 statt. Die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Leistungskurse Spanisch Q4 nahmen unter der Leitung Frau Ivan und Herrn Camacho López an dieser Reise teil.

Warum eine Studienfahrt nach Barcelona? Bei der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die Spanisch als Grund- oder Leistungskurs gewählt haben, stehen die Lehrkräfte immer wieder vor der Frage, wie sie sicherstellen können, dass die Schülerinnen und Schüler historische Ereignisse in Spanien wie die Zweite Republik, den Bürgerkrieg und die Franco-Diktatur verstehen, beurteilen und vergleichen können, auch wenn diese Ereignisse in geografischen Gebieten stattfanden, die weit vom Herkunftsort der Schülerschaft entfernt sind und mit denen sie im Kontext der nationalen Geschichte vielleicht keinen direkten Bezug haben.

Diese Fragestellung ermöglicht und erfordert gleichzeitig eine didaktische Auseinandersetzung seitens der Lehrkraft, um den Transfer von Wissen und Kompetenzen zu erleichtern, der den Vorbereitungsprozess der Schülerinnen und Schüler auf die Abiturprüfung unterstützt.

Die Albert-Schweitzer-Schule arbeitet systematisch an der Entwicklung von Kompetenzen, die sowohl die fachliche Leistung (Fachkompetenz) als auch die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zur sozialen Organisation (soziale Kompetenz, persönliche Kompetenz) fördern. Daher spielt der soziale Fokus im Unterricht eine zentrale Rolle im Spanischunterricht, da die Art und Weise, wie das Miteinander im Klassenzimmer gestaltet ist und worauf es basiert, zur Förderung und Anerkennung der Aktivitäten der Schülerinnen und Schüler führen kann, was wiederum verschiedene Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung der Schüler beeinflusst.

Die Studienfahrt nach Barcelona umfasste den Aufbau von Kontakten zur Asociación Catalana de Expresos Políticos del Franquismo (Katalanischer Verband der politischen Häftlinge des Franco-Regimes) und zum Quatre Cantons-Gymnasium. Fünf Tage lang tauchten wir in das soziale und politische Leben während der Diktatur ein. Zeitzeugen waren eine wertvolle Hilfe, um durch ihre Berichte, Biografien und die Tatsachen der Unterdrückung einen direkten und authentischen Einblick zu gewinnen. In diesem Jahr war der Besuch des Gefängnisses La Modelo als Ort der Erinnerung etwas ganz Besonderes, da einige Zeitzeugen eine direkte Verbindung zu diesem Ort des Schreckens hatten.

Der Austausch mit den Schülern des Cuatre-Cantons-Gymnasium eröffnete zudem einen Einblick in den Schulalltag in Spanien, in diesem Fall in Barcelona. Die Schüler stellten ihr Projekt zur Erinnerung an ihr Stadtviertel vor. Die Erfahrung des Wissenstransfers von Schüler zu Schüler hat sicherlich neue Perspektiven für die interkulturelle Schul-Dynamik eröffnet.

Die Studienreise bestand jedoch nicht nur aus Arbeit, sondern auch aus Freizeit, in der die Schüler das faszinierende Barcelona erkunden und die verschiedenen Sehenswürdigkeiten dieser Metropole kennenlernen konnten.

Daniel und Antonio sagten: „Barcelona war für uns wie ein Urlaub während der Schulzeit. Wir konnten vieles über das Franco-Regime erfahren und die Stadt Barcelona kennenlernen. Barcelona war für uns eine unvergessliche Erfahrung, voller Sonne, Kultur und guter Stimmung. Die beeindruckende Architektur, die lebhaften Ramblas und die entspannte Stimmung am Strand haben uns besonders begeistert. Wir haben die Stadt in vollen Zügen genossen und viele schöne Erinnerungen mitgenommen.“

Andjela: „Durch die persönlichen Erfahrungen der Zeitzeugen konnten wir einen emotionalen Einblick in die Zeit der Franco-Dikatur erhalten. Auch Kooperation mit dem IES Quatre Cantons hat uns ermöglicht, Schüler in unserem Alter und auch ihre Kultur kennenzulernen. Besonders faszinierend fand ich das familiäre Verhältnis, welches dort zwischen den Schülern und ihren Lehren herrscht, sowie die offene und positive Art, mit welcher wir von den Zeitzeugen empfangen wurden. Ich würde jedem, der die Chance erhält, diese Studienfahrt ans Herz legen, um seinen Horizont zu erweitern und neue Einblicke zu gewinnen.“

Mein Dank gilt unseren Partnern in Barcelona, der Schulleitung, dem Elternverein, den Eltern, den Schülerinnen, Schülern und dem Fach Spanisch, die sich an diesem Projekt zur historischen Aufarbeitung beteiligt haben.

[Cam – 5/2025]