Rückblick auf die Sommersportwoche der 8. Klassen in Wagrain (Österreich)
Nun ist es fast schon zwei Monate her, doch die Erinnerungen an die Sommersportwoche in Wagrain sind in vielerlei Hinsicht sicherlich noch lebendig. Aber der Reihe nach…
Los ging es am Montagmorgen um 6:30 Uhr auf dem Parkplatz Bieberer Berg. Wir waren alle sicherlich noch etwas verschlafen, als wir uns mit allen achten Klassen (160 Schülerinnen und Schüler) und 11 Lehrkräften dort trafen. Aber über 6 Stunden Busfahrt boten genügend Zeit, um noch etwas Schlaf nachzuholen. Auch die ersten Gesellschaftsspiele wurden bereits auf der Fahrt ausprobiert.
Als wir am späten Nachmittag ankamen, wurden wir von einem Regenschauer begrüßt – dieser sollte allerdings bis Donnerstagabend der letzte gewesen sein. Ansonsten zeigte sich die österreichische Bergwelt bei herrlichem Wetter: viel Sonne, zwischendurch mal Wolken, aber durchgängig angenehme Temperaturen.
Direkt nach der Ankunft begannen alle trotz Nieselregen die Außenanlage des Gebäudes zu erforschen. Direkt ins Auge fiel allen der Fußballplatz in der Größe eines Kleinfeldes, der mit zwei Toren direkt dazu einlud, ein kurzes „Kickchen“ vor dem Abendessen zu starten. Auch der Basketballcourt wurde direkt bespielt, allerdings war dieser recht eng und ermöglichte nur ein kleines Spiel auf einen Korb.
Umso besser war dafür der Beach-Volleyball-Court, an dem in der Woche sehr viele Spiele stattfinden sollten. Auch die hauseigene Kletterwand zog viele direkt in ihren Bann und einige begannen bereits bis zur erlaubten Höhe in zwei Metern zu bouldern.
Nach dieser ersten Erkundung und nachdem die Zimmer schließlich verteilt und bezogen waren, gab es das erste Abendessen – und entgegen der häufigen Vorbehalte gegen Jugendherbergsessen wurde kaum jemand enttäuscht. Das Essen war jeden Tag sehr lecker. Neben Klassikern wie „Schnitzel mit Pommes“ oder „Fisch mit Kartoffelsalat“ lernten wir auch typische Speisen Österreich wie „Kaiserschmarrn“ kennen. Das Küchenteam war sehr nett und berücksichtigte auch sämtliche Essenswünsche – jeder sollte sich wohl fühlen. Wir sind alle sehr dankbar dafür.
Nach dem Abendessen konnte nun auch die Innenanlage des Gebäudes erkundet werden. Neben den Zimmern gab es dort noch eine Art Turnhalle, in der wir mit Softbällen spielen oder uns auch anderweitig bewegen konnten (z. B. tanzen). Auch die drei Tischtennisplatten luden zu Spielen ein, sodass noch am ersten Abend gleich mehrere Rundlaufspiele und Tischtennispartien stattfanden.
Dann ging es allerdings um 22:00 Uhr ab ins Bett, schließlich sollten alle ausgeruht und fit für die kommenden drei Tage voller sportlicher Aktivitäten sein. Insgesamt erlebte jeder sechs sportliche Aktivitäten, die die sechs Klassen abwechselnd im Klassenverband durchführten.
Um den Ort Wagrain selbst zu erkunden, gab es die „Wagrain-Rallye“. Hier gingen die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen los und kundschafteten viele schöne Orte in Wagrain aus, wie die Marktkirche oder eine kleine Burg. Auch Möglichkeiten zur späteren Freizeitnutzung sowie Einkaufsmöglichkeiten oder das „Stille-Nacht“-Museum, das dem Textschreiber des Weihnachtsliedes Joseph Mohr gedachte, fielen dabei ins Auge. Zum Schluss gab es zur Belohnung ein Lösungswort … und manchmal auch ein Eis an der Eisdiele.
Raus aus Wagrain, etwa 300 Höhenmeter aufwärts, führte die Wanderung zur Edelweiß-Alm. Sicherlich war diese Wanderung eine der anstrengendsten Aktivitäten, zeigte uns aber dafür auch besonders schöne Orte: herrlich blühende Almwiesen, einen Bergsee voller Kaulquappen, Aussicht auf die Österreicher Alpengletscher und einen Naturpfad durch den Lärchenwald. Auch zahlreiche Tiere wie Kühe, Esel, Blindschleichen, Schmetterlinge, Lamas und Wallabys konnten auf der Wanderung beobachtet werden.
Weniger anstrengend, dafür umso spaßiger war die Fahrt mit dem „Lucky Flitzer“, der Sommerrodelbahn in Flachau. Für nahezu jeden waren die beiden Fahrten viel zu schnell vorbei, obwohl diese Sommerrodelbahn mit 1,1 Kilometern länger ist als viele andere Rodelbahnen. Die Kurven waren einfach ein tolles Erlebnis, egal, ob man alleine oder als Zweierteam im Rodel saß.
Klettern gehörte natürlich auch in die Bergwelt. Zwar sind wir nicht an einer echten Felswand geklettert, dafür bot die Kletterwand des Jugendhotels Wagrain genügend Herausforderungen. Jeder durfte – gesichert mit Klettergurt und Seil – mal „schnuppern“, wie es sich anfühlt, oberhalb der Bouldermarke von zwei Metern zu klettern. Viele erreichten sogar den Überhang und kletterten ein Stück über Kopf. Besonders herausragend waren diejenigen, denen es gelang, den Überhang vollständig hinaufzuklettern und dann sogar noch am letzten Klettergriff ein paar Klimmzüge zu machen, um sich schließlich unter jubelndem Applaus von allen Seiten ins Seil fallen zu lassen und wieder sicher auf den Boden herabgelassen zu werden.
Die zweite Kletteraktivität fand im Kletterwald statt. Hier konnten in zwei Parcours mehrere wacklige Hindernisse an den Hang abwärts stehenden Bäumen überwunden werden. Besonders für Freude sorgte jedoch der dritte Parcours, bei dem man in mehreren Metern Höhe per Seilbahn von einem Baum zum nächsten rutschen konnte.
Zuletzt durfte jede Klasse noch einen Workshop wählen, in dem eine Sportart in der Jugendherberge vertieft ausprobiert wurde: vom klassischen Fußball über Tischtennis und Beachvolleyball bis hin zum Ultimate Frisbee war hier alles dabei.
Aber auch abends nach den Aktivitäten war für viele mit dem Sportprogramm noch nicht Schluss. Der Fußball-, der Basketball- und der Volleyballplatz wurden in der Regel so lange bespielt, bis man den Ball wirklich nicht mehr erkennen konnte; auch die Tischtennisplatten waren nahezu zu keiner Minute leer.
Natürlich waren neben den Schülerinnen und Schülern auch die Sportlehrkräfte gefragt, insbesondere auf dem Volleyballplatz. Aber auch für diejenigen, die eine Pause brauchten, gab es ein Abendprogramm. In einem Raum wurden Gesellschaftsspiele gespielt, im anderen entdeckten einige in der Handarbeit ihr Talent.
So gingen der Dienstag- und der Mittwochabend sehr schnell vorbei, die Pläne für den Donnerstagabend fielen dann allerdings leider ins Wasser. Nachdem alle trocken von ihren Aktivitäten zurückgekehrt waren, öffnete der Himmel seine Schleusen und es begann ein heftiger Dauerregen, der den ganzen Abend bis in die Nacht hin anhielt. Dadurch musste das geplante Lagerfeuer leider ausfallen, auch geplante Abschlussmatches auf dem Fußball-, Basketball- und Volleyballplatz konnten nicht oder nur kurz stattfinden. Lediglich ein paar Hartgesottene machten sich in Regenkleidung auf zur Nachtwanderung zum Burgspielplatz.
Der letzte Morgen stand im Zeichen des Aufbruchs. Die Koffer wurden final gepackt, die Zimmer gereinigt und die Busse beladen. Zum Abschluss wurde noch ein Gruppenfoto gemacht, dann ging es zurück Richtung Heimat. Gegen 17:30 Uhr waren wir alle wieder zurück am Parkplatz Bieberer Berg, mit vielen Erfahrungen und Erinnerungen im Gepäck, die wir sicherlich nicht so schnell vergessen werden.
In diesem Sinne senden wir nochmal herzliche Grüße an das gesamte Team vom Jugendhotel Wagrain, die wirklich alles dafür getan haben, dass wir uns dort wohlfühlten. Herzlichen Dank!
Da die Schülerinnen und Schüler in der gesamten Woche auf ihr Smartphone verzichtet haben, konnten Sie die Momente in ungewohnter Weise genießen (Zitat einer Schülerin: „Bei den Aktivitäten war es für mich sehr ungewohnt, ohne Handy, denn ich filme sehr gerne lustige und spannende Momente für Erinnerungen, aber mir ist aufgefallen, ohne Handy und Filmen genießt man die Momente mehr für sich.“). Aber natürlich dürfen ein paar Erinnerungsfotos nicht fehlen, um anderen zu zeigen, welche schönen Momente man erlebt hat. Daher hoffen wir, dass die Fotos der Lehrkräfte euch und Ihnen ein paar Eindrücke von der Sommersportwoche in Wagrain vermitteln können.
[Bdb – 7/2024]