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Kursfahrt nach Amsterdam

Noch bevor die ersten Sonnenstrahlen die schöne alte Fassade der Albert-Schweitzer-Schule erreichten, machten sich der Leistungskurs Mathematik unter der Leitung von Frau Wissenbach und der Leistungskurs Biologie unter den Fittichen von Frau Schubert bei Wind und Wetter auf den Weg in die Hauptstadt des verpönten Genussmittels schlechthin: Amsterdam.

Nachdem wir unser Gepäck durch den Innenhof gezogen und geschleppt hatten, konnten wir auch den gemütlichen Teil der Reise in unserem eigens gemieteten Bus genießen. Vielen Dank an unsere Tutoren, die diesen Ausflug und das Programm wunderbar geplant haben.

Am frühen Abend kamen wir in unserer wunderschönen Residenz im Herzen Amsterdams an. Eigentlich war es ein Hotel, keine Jugendherberge, mit einer nahtlosen Verbindung zur Innenstadt. Für uns war das Luxus. Die Zimmer waren passabel für die vorhandenen Schlafmöglichkeiten, die nicht immer voll ausgenutzt wurden.  

Das für uns geplante Programm war mit einigen echten Highlights gespickt, ließ uns aber auch genügend Freizeit, um die vielen versteckten, von Kanälen durchzogenen Gassen zu erkunden und zu bestaunen.

Ich beginne mit unseren Kleinsten. Die haben wir nämlich beim gemeinsamen Besuch des NEMO Science Museums gesehen. Ich fühlte mich wie in einer Kindergartengruppe, denn die Kinder, im Durchschnitt 8 Jahre alt, wuselten zwischen unseren Beinen umher und starrten uns an wie Dinosaurierskelette in der Spielzeugabteilung. Die ausgestellten Experimente waren auf eher jüngere Schulklassen zugeschnitten und brachten selbst mich als frühen Chemieflüchtling nicht in Verlegenheit.

Die Grachtenrundfahrt bot aufgrund des regnerischen Wetters leider nicht den erhofften Panoramablick, faszinierte aber dennoch durch ihre Einblicke in das verwinkelte Kanalnetz Amsterdams und dessen Geschichte. 

Das wohl am meisten erwartete Museum waren die „Körperwelten“, in denen echte menschliche Organe, Skelette und vieles mehr ausgestellt sind. Das Faszinierende daran ist, dass man echte Menschen oder Teile davon vor sich sieht. Es ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wird aber durch die fehlenden Mitmachmöglichkeiten mit der Zeit etwas eintönig.

Eine positive Überraschung war das „Amsterdam Dungeon“. Die besonders düsteren Abschnitte der Amsterdamer Vergangenheit wurden mit einer gehörigen Portion künstlerischer Freiheit völlig ungeschönt dargestellt. Von der Inquisition über die Pest bis hin zu einer schrecklichen Rattenplage.

Der eigentliche Höhepunkt war für mich der „ADAM Lookout“, ein Hochhaus, von dessen Dach man einen ungehinderten Blick über Amsterdam genießen konnte. Schon die Fahrt mit dem Aufzug war ein Erlebnis. Das Ganze wurde aber noch übertroffen von der Schaukel, die an der Dachkante angebracht war und mit der man über die Dachkante schaukeln konnte. So konnte man zu zweit einen Moment ganz allein im Himmel genießen und den Adrenalinkick erleben.

Und trotz der vielen Versuchungen sind alle wieder wohlbehalten aus der „Stadt der Sünden“ zurückgekehrt.

[NN – 2/2024]