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Eine Woche Mailand

Das Highlight aller Klassenfahrten ist die Abschlussfahrt. Man kann endlich mal weit weg fahren und raus aus Deutschland. Das bietet auch eine Menge Möglichkeiten, so dass es etwas gedauert hat, bis wir uns für ein Ziel entschieden haben. Die Wahl viel auf Italien, genauer gesagt auf Mailand.

Also haben wir uns dann am 16. Oktober um fünf Uhr morgens mit dem Bus auf den Weg gemacht. Der Chemie-Leistungskurs von Herrn Kleber, der Sport-LK von Herrn Bastian und Herr Jonas´ Geschichtsleistungskurs. Nach elf Stunden Fahrt sind wir endlich in Italien angekommen, doch in die Einbahnstraße vor dem Hotel ist der Bus falsch abgebogen und stecken geblieben. Wir mussten in einem etwas waghalsigen Manöver etwa 300 Meter wieder rückwärts fahren. So kurz vorm Ziel hat sich alles nochmal verzögert, bis wir dann endlich aussteigen konnten. Der Busfahrer hat die Situation aber zum Glück gut bewältigt, so dass wir noch in Ruhe das Hotel beziehen und selbstständig die Stadt erkunden konnten.

Am nächsten Tag sind wir alle zusammen in das Zentrum Mailands gefahren. Während unser Hotel eher außerhalb und in einem Offenbach ähnelnden Stadtteil lag, sah die Innenstadt ganz anders aus. Mit vielen historischen Gebäuden und dem Mailänder Dom ganz aus Marmor war sie sehr prachtvoll.

In einer Stadtführung haben wir auch noch etwas zur Geschichte der Stadt gelernt, von den Adelsfamilien und dem Wappen Mailands bis zur Empfehlung für eine gute Bäckerei. Dort gab es Panzerotti, frittierte Teigtaschen mit Tomaten und Käse gefüllt, zwar keine Mailänder, aber eine sehr leckere italienische Spezialität. Schon alleine dafür würde ich wieder nach Mailand fahren.

Ein bisschen Shoppen durfte dann in der Modestadt natürlich auch nicht fehlen, vor allem weil viele Leute dort wirklich elegant gekleidet waren. Es gab auch eine eher teure überdachte Einkaufspassage, die sehr prachtvoll  und deswegen auch nur zum Flanieren wirklich schön war.  Außerdem haben wir im Kanalviertel mit vielen kleinen Brücken und Restaurants zu Abend gegessen und so nochmal einen neuen Teil der Stadt entdeckt.

Da es ja eine Studienfahrt war, durfte auch der Bezug zum Unterricht nicht fehlen. Für uns als Chemiekurs war das ein Aquariumsbesuch am Tag darauf. Es war zwar etwas kleiner, als wir erwartet hatten, und die Schwerpunktthemen lagen mehr im Bereich der Biologie, aber dafür haben wir etwas über Fische gelernt. Vielleicht hat jetzt der ein oder andere seine Leidenschaft für Meeresbiologie entdeckt.

Für den Geschichts- und den Sportkurs stand das Fußballstadion in Mailand auf dem Programm und sie haben dort eine Führung bekommen. Das war gerade für die Fußballfans unter ihnen sehr spannend und auch für den Geschichtskurs mal ein anderer historischer Schwerpunkt als sonst im Unterricht.

Abends haben wir in großer Runde noch ein paar Gesellschaftsspiele gespielt, Uno war besonders beliebt. Unsere Lehrer haben auch mitgespielt und insgesamt war es ein schöner Ausklang des Tages.

Den letzten vollen Tag haben wir alle wieder gemeinsam verbracht, jedoch nicht in Mailand, sondern in Turin. Eine fast noch schönere Stadt mit einem Schloss, lauter kleinen Cafés und Restaurants und mehreren überdachten Einkaufspassagen. Dort haben wir wieder eine Stadtführung bekommen und uns wurden Traditionen aus und Geschichten über Turin erzählt. Beispielsweise gibt es gegenüber vom Schloss ein Hochhaus, welches „Mussolinis Finger“ genannt wird. Mussolini wollte mit einem Gebäude, höher als das Schloss, seine Macht demonstrieren. Unsere Freizeit danach in Turin war knapp, aber wir haben es noch geschafft einige schöne Stellen anzuschauen und uns mit leckerem Focaccia zu versorgen.

Zusammen Abendessen waren wir dann in den Tutorien wieder in Mailand und hatten so jeweils noch etwas Zeit mit unseren eigenen Kursen. Traditionell italienisch gab es Pizza und Pasta, obwohl, wie ich in der ersten Stadtführung gelernt habe, Risotto das eigentlich typische Essen für Mailand ist.

Das war dann schon das Ende unseres Mailandaufenthalts, denn den folgenden Tag haben wir nur noch packend oder im Bus sitzend verbracht.

Insgesamt war es eine sehr schöne Woche, in der ich viele Leute aus dem Jahrgang etwas besser kennengelernt habe und dadurch unerwartet schöne Begegnungen hatte. Gerade in meinem Chemie LK fühle ich mich jetzt noch wohler.

Paula Walz (Q3 Kle)

[Bas/Jon/Kle 2-24]